Wer bei Tirol nur an Berge, Kaiserschmarrn und Hüttenzauber denkt, wer glaubt, im Burgenland würde nur Wein angebaut, während es in Kärnten nur kristallklare Seen gibt und die Steiermark nur für Kürbiskernöl bekannt ist, der liegt gründlich falsch. Denn in allen österreichischen Bundesländern gibt es viel zu entdecken!
Für die Reihe „Österreich im Wandel“ haben wir uns auf die Reise gemacht und echte österreichische Originale getroffen: Anders-Denker, innovative Dickschädel, Menschen mit Herz und Humor, hartnäckige Streitende und charmante Visionärinnen und Visionäre, die ihre Heimat mit ungewöhnlichen Ideen neu denken.
Zwei Wochen haben wir im sonnenreichsten Bundesland Österreichs, dem Burgenland, gedreht.
Wir trotzten dem stürmischen Neusiedler See, krochen in Weinreben, erwischten Kitesurfer im Flug und kletterten hoch hinaus auf die Windräder, die die Landschaft eindrucksvoll prägen. Wir haben das kleine Salz-Hasenohr im Nationalpark erspäht und mussten auf der Suche nach den Kaiseradlern unendlich viele Schichten Sonnencreme auftragen, da es zwischendurch so heiß wie in der afrikanischen Steppe war.
Auch in Kärnten sind wir auf Menschen und Geschichten gestoßen, die uns überrascht, erstaunt und berührt haben.
So wie der wissenschaftlich arbeitende Fischer, der in meditativer Ruhe früh morgens seine Fische aus dem Weißensee zieht. Wir haben den intensiven Geruch von hunderten Zitronenbäumen noch in der Nase, wenn wir an den Zitronenzüchter am Faaker See denken, der seine Passion zur raffinierten Geschäftsidee gemacht hat. Und wir erinnern uns an den Bergfex, der jedes Jahr zum Eiskargletscher hinaufsteigt, um ihn zu vermessen – immer in der Hoffnung, dieser möge trotz des Klimawandels nicht kleiner geworden sein.
In Tirol und in der Steiermark haben wir weitere beeindruckende Menschen getroffen, die sich für eine lebenswerte Natur stark machen.
Wir haben mit einer Biologin in der Kargheit der Tiroler Berge ausgeharrt – gespannt, ob wir das sehr scheue Schneehuhn erspähen. Und wir sind einer Yak-Bäuerin auf die Alm gefolgt, wo wir Geburt und Tod der Tiere hautnah miterlebt haben. Dann sind wir hinab getaucht in die Tiefen des Plansees, um mit passionierten Naturschützerinnen und Naturschützern nach Müll zu suchen.
Schließlich flogen wir in einem Propellerflugzeug in die Steiermark. Dort gibt es nicht nur eindrucksvolle Landschaften, sondern auch den Labrador Yaris, der in den Steirischen Wäldern nicht etwa Trüffel, sondern Borkenkäfer erschnüffelt!
Wir haben in Graz eine Architektin getroffen, die Mobile Homes entwickelt – ganz anders als das Zuhause, das wir alle kennen. Außerdem wir wissen nun, was „Augensteine“ sind. Dafür stiegen wir in die Rosslochhöhle, die sich in den steilen Felswänden eines steirischen Hochplateaus befindet.