Die eigene Gesundheit mit der Smartwatch überwachen. Den Körper durch Leistungsdiagnostik ständig verbessern. Viel Geld in die Hand nehmen und ein Longevity-Center besuchen. Führt all das Optimieren und Vermessen wirklich zu einem gesunden und längeren Leben? Frank Seibert fragt bei Ärzt:innen, Psycholog:innen und Soziolog:innen nach, was hinter dem Wunsch nach Selbstoptimierung wirklich steckt.
Jeder vierte Deutsche nutzt Sport-Apps, Fitness-Tracker, Supplements und andere Selbstoptimierungs-Gadgets. Fast anderthalb Milliarden Euro stecken im Markt der Selbstvermessung und -verbesserung. Der neueste Trend sind sogenannte Longevity-Center: Sie bieten umfangreiche Leistungsdiagnostiken an, die zu einem langen, aber vor allem gesunden Leben führen sollen. Das muss man sich aber leisten können, denn dafür werden schnell mal mehrere Tausend Euro aufgerufen.
Auch Reporter Frank Seibert beschäftigt sich mit seiner Gesundheit. Er trägt eine Smartwatch und trackt seinen Sport, seinen Schlaf, seine Herzrate. Und doch fragt er sich immer wieder: Was bringt mir das Tracking wirklich? Hilft mir das auf dem Weg zu einem besseren und gesünderen Leben? Oder setzt es mich eigentlich unter Druck, weil ich mich von Daten und Messwerten bestimmen lasse?
Genau mit dieser Frage beschäftigen sich längst auch Psycholog:innen und Soziolog:innen. Im Gespräch mit ihnen erfährt Frank Seibert, dass ganz oft der Wunsch nach Kontrolle über das Selbst in einer immer unkontrollierbarer werdenden Umwelt die Ursache dieses Trends ist. Die Expert:innen warnen davor, dass das Selbstoptimieren zu einem endlosen Prozess werden könnte, in dem Zahlen überhöht werden und ein „optimaler“ Zustand nie erreicht wird.